Higgs soll 1996 gemeinsam mit zwei Freunden drei junge Frauen in ein Naturschutzgebiet in der Nähe von Washington verschleppt und dort ihre Tötung angeordnet haben. Im Januar 2000 wurde er dafür zum Tode verurteilt. Der Freund, der die Frauen erschossen hatte, erhielt eine lebenslängliche Haftstrafe ohne Bewährung.
Higgs' Anwalt Shawn Nolan hatte Trump vergeblich um eine Begnadigung gebeten und argumentiert, dass es "ungerecht" sei, seinen Mandanten schärfer zu bestrafen als dessen Freund. Im Dezember war Higgs an Covid-19 erkrankt, ein Richter setzte daraufhin seine Hinrichtung für mehrere Wochen aus.
Zur Begründung gab er an, dass die Giftspritze aufgrund der geschädigten Lunge des 48-Jährigen Leiden verursachen könnte, die Verfassung aber "grausame" Strafmaßnahmen untersage. Der Oberste Gerichtshof der USA gab aber am späten Freitagabend einem Einspruch des Justizministeriums statt.
Trumps Regierung hatte im vergangenen Juli nach 17-jähriger Unterbrechung beschlossen, die Todesurteile durch die Bundesjustiz wieder zu vollstrecken. Das unter dem republikanischen Präsidenten nach rechts gerückte Oberste Gericht gab seitdem für die Hinrichtungen systematisch grünes Licht. Die drei letzten Todeskandidaten wurden nur wenige Tage vor dem Amtsantritt von Trumps Nachfolger Joe Biden am 20. Januar hingerichtet.
Der Demokrat lehnt die Todesstrafe ab. Er hat bereits angekündigt, gemeinsam mit dem US-Kongress daran zu arbeiten, dass sie auf Bundesebene abgeschafft wird.