Mit der Medaille sollten nicht Verbände oder Vereinigungen, sondern gezielt Einzelne ausgezeichnet werden, "die sich durch Verdienste und tätiges Engagement in besonderer Weise um Integration und ein harmonisches, gutes Zusammenleben in unserem Land verdient gemacht haben", sagte Seibert. Bei den Auszeichnungen seien die Vorschläge der Bundestagsfraktionen nach deren Stärke berücksichtigt worden. Drei Auszeichnungen würden deshalb an von der Union, zwei an von der SPD und je einer an von den Fraktionen von FDP, Linken und Grünen vorgeschlagene Bürger gehen.
Die Initiative für die Auszeichnung ging laut Seibert von Böhmer aus. Die Nationalität der vorgeschlagenen Bürger spiele bei der Preisvergabe keine Rolle, hob der Regierungsprecher hervor.
Ausgelöst durch ein Buch des SPD-Politikers Thilo Sarrazin war in den vergangenen Monaten eine heftige Debatte über die Integration in Deutschland geführt worden. Sarrazin hatte den Willen von Zuwanderern, sich hierzulande zu integrieren, in Frage gestellt. Anmerkungen über die angeblich genetisch vorgegebenen Intelligenzdefizite bestimmter Zuwanderergruppen entschärfte Sarrazin allerdings in der zweiten Auflage des umstrittenen Buches "Deutschland schafft sich ab".
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) setzte in der Debatte vor allem auf den Dialog mit Zuwanderern, bekräftigte aber auch ihre Forderung nach einem Durchsetzen von Sanktionen gegen sogenannte Integrationsverweigerer.