Lawrow kritisierte eine "grobe Einmischung" in belarussische Angelegenheiten durch die USA und bestimmte europäische Regierungen und warf dem Westen vor, "schmutzige Methoden" anzuwenden. Dabei erhob er den Vorwurf der Manipulation der öffentlichen Meinung und der Unterstützung von offen regierungskritischen Kräften. Auch Lukaschenko hatte westlichen Ländern schon oft vorgeworfen, die anhaltenden Protesten gegen seine seit 26 Jahren andauernde Führung des Staates zu steuern.
Seit der Präsidentschaftswahl vom 9. August gibt es in Belarus Massenproteste gegen Lukaschenko. Die Opposition wirft dem autoritär regierenden Staatschef Wahlbetrug vor. Auch die EU erkennt die Wiederwahl Lukaschenkos nicht an und verhängte Sanktionen gegen ihn und dutzende andere mutmaßliche Verantwortliche für Gewalt und Wahlbetrug. Die belarussischen Sicherheitskräfte gehen regelmäßig gewaltsam gegen Demonstranten vor.
Fast alle bekannten Vertreter der Opposition sind mittlerweile entweder im Gefängnis oder im Exil, darunter Lukaschenkos Gegenkandidatin Swetlana Tichanowskaja, die kurz nach der Wahl nach Litauen geflohen war.